Pressespiegel

Die Äbtissin schildert das Leben im Kloster und steht für ihre Ideale ein.

Basellandschaftliche Zeitung, 2. Oktober 2012
Text: Stefan Ragaz

Satu Blanc kämpft als selbstbewusste Nonne gegen Luther

Die Schauspielerin und Historikerin Satu Blanc spielt Theater an historischen Plätzen Basels. Ihr neustes Stück führt sie ab nächster Woche im Museum Kleines Klingental auf. Als Äbtissin kämpft sie in schwierigen Zeiten für ihre Ideale.

Geschichte lebt. Zumindest wenn Satu Blanc sie auf die Bühne bringt. Die Schauspielerin und Historikerin lässt sich seit gut 10 Jahren von historischen Quellen zu Stadtrundgängen und Theaterproduktionen inspirieren. Ihr neustes Projekt startet am 9. Oktober im Museum Kleines Klingental.

Im Stück «Dornbüsche im Acker des Herrn. Bekenntnisse einer Äbtissin» schlüpft Blanc in die Rolle der Walpurga von Runs, die als letzte Vorsteherin des Klosters Klingental für die Selbstständigkeit der Nonnen einsteht und gegen die Schwierigkeiten ankämpft, die die Reformationszeit für das Kloster mit sich bringt.

Die selbstbewussten Nonnen hätten sich immer wieder gegen Kritik an ihrem eigenständigen Lebensstil wehren müssen, erklärt Satu Blanc. Allerdings zeigte sich die Stadt Basel oft tolerant, da sie von der Wirtschaftskraft des Klosters profitierte. Mit der Reformation soll das Kloster aufgelöst werden. Doch Walpurga bleibt und kämpft für ihre Ideale.

Geschichte und Theater

Neben und nach ihrem Geschichtsstudium hat sich Satu Blanc stets auch mit dem Theater beschäftigt. Sie war als Regieassistentin tätig und sammelte Erfahrung in der Museumspädagogik. Aus der Begeisterung für Geschichte und Schauspielerei entstand allmählich die Idee, Stadtrundgänge zu konzipieren und Theaterstücke zu schreiben, die in historischer Zeit spielen. Die historischen Fakten bilden dabei eine Grundlage, von der ausgehend Blanc Figuren und Geschichten entwirft.

Rund ein Jahr Arbeit steckt in der aktuellen Produktion, die in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Christine Ahlborn entstanden ist. Im ehemaligen Klostergebäude und heutigen Museum ein Stück zu inszenieren, ist eine Herausforderung für die Theatermacherin. Auf Musikeinspielungen und Belichtung muss verzichtet werden. Umso besser lässt es sich dafür in den alten Mauern in das bewegte Leben der kämpferischen Äbtissin einfühlen.