Die letzten Stunden der Lydia Welti-Escher

Ein bürgerliches Trauerspiel

»Falls der liebe Gott nicht den Takt hat, mich abzuberufen, wenn ich hinieden nichts mehr zu thun habe, so habe ich ihn.«

Lydia Welti-Escher gehört als Tochter des berühmten Alfred Escher zu den reichsten Frauen der damaligen Schweiz. Ihrer Ehe mit dem Bundesratssohn Friedrich Emil Welti ist kein Glück beschieden. Eingeschlossen im goldenen Käfig, fristet sie ihr Leben als Grande Dame der Belle Epoque in grosser Einsamkeit. Bis der Künstler Karl Stauffer in ihr Leben tritt und ihre Sehnsucht »nach edlen und grossen Dingen« stillt. Das Glück währt nur wenige Tage. Durch eine Intrige ihres Mannes und des Schwiegervaters wird Lydia ins Irrenhaus, Karl ins Gefängnis gesteckt.

Der Skandal um Lydia Welti-Escher sorgte unter den Zeitgenossen für grosses Aufsehen. Das Drama um Macht, Leidenschaft, Kunst, Politik und viel Geld ist eine Momentaufnahme der Belle Epoque der Schweiz. In ihrer Mitte steht eine Frau, die mit ihrer Sehnsucht nach Unabhängigkeit an der patriarchalischen Gesellschaft und sich selbst scheitert. Sie, deren ganzes Leben von Aussenseitertum gekennzeichnet ist, entscheidet sich in letzter Konsequenz für den Tod.

Badische Zeitung, 26. November 2010

Eine Frau erstickt an den Zwängen ihrer Umwelt

»Mit minimalen Mitteln und eindringlichem Spiel, das stets das Innerste, die Emotionen, Ängste, Seelenqualen und Zerrissenheit dieser Frau in nuancierter Gestik und Mimik spiegelt, lässt Satu Blanc ein Frauenporträt des ausgehenden 19. Jahrhunderts entstehen – mehr noch eine Frauentragödie, die viel von der Unterdrückung und der festgefahrenen Rolle der Frau erzählt.«
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Premiere: November 2010, Kellertheater im Lohnhof, Basel
Spiel, Idee, Projektleitung: Satu Blanc
Text, Regie: Christine Ahlborn, www.mesarts.ch
Kostüm: Käthi Fingerlin-Fust, Gerlinde Baravalle
Fotografie und Grafik: Vinzenz Wyser
Management: kultur&co., Denise Willi

Zitate aus: Joseph Jung, Lydia Welti-Escher – Ein gesellschaftspolitisches Drama, Verlag NZZ Zürich, 2009

Ich danke für die freundliche Unterstützung:
Basellandschaftliche Kantonalbank, Jubiläumsstiftung
Lotteriefonds Basel-Stadt
Ernst Göhner Stiftung
Jürg George Bürki-Stiftung
Familien-Vontobel-Stiftung
und weiteren Stiftungen

Herzlichen Dank an:
Baseldytschi Bihni, Susanna Kleiber, Matthias Zurbrügg