1798 – Der Freyheitsball

Eine historische Soiree

Gedankentänze eines Frauenzimmers in der Basler Revolutionsnacht 1798

Wir schreiben den 22. Januar 1798. Als erste Stadt in der Eidgenossenschaft hat Basel auf dem Münsterplatz den Freiheitsbaum aufgestellt. Die Revolution hat ohne Gewalt und Blutvergiessen gesiegt. Die Untertanenverhältnisse sind abgeschafft.

Von nun an regieren Rechtsgleichheit und Freiheit! Die Stimmung in der Stadt ist ausgelassen. Alles, was Rang und Namen hat, nimmt am Ball zu Ehren der neugewonnenen Freiheit teil.

So auch Anna Sophia, begeisterte Anhängerin der Aufklärung und der Französischen Revolution. Stürmisch begrüsst sie die neue Freiheit und tanzt mit ihrem Gatten auf dem Freiheitsball. Aber noch auf dem Ball muss sie feststellen, dass die Parole »liberté, égalité, fraternité« für sie als Frau keine Gültigkeit hat. Ihr wird bewusst, dass sie, um ihre Freiheit zu gewinnen, einen anderen Weg einschlagen muss. Enttäuscht kehrt sie alleine nach Hause zurück …

Beeindruckt von den Tagebuchaufzeichnungen ihrer Vorfahrin begibt sich Anna Sophia auf Spurensuche. Dabei taucht sie immer tiefer in die Lebens- und Gedankenwelt ihrer Namensvetterin ein.

Anna Sophia lädt Sie in ihren Salon ein und lässt Sie an ihren Gedanken über eine Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs teilhaben. Eine Zeit, da ein grosser Teil der Menschen von der überall propagierten Freiheit ausgeschlossen war und auch namhafte Basler Familien in den Sklavenhandel verstrickt waren.

Bienvenue! Treten Sie ein und leisten Sie ihr Gesellschaft!

Badische Zeitung, 5. Januar 2008

Gedankentänze aus dem weiblichen Blickwinkel

»Satu Blancs Geschichte vom ›Freyheitsball‹ sieht, wie schon frühere Programme, die Geschichte mit den Augen einer Frau. Wie immer in ihren Stücken, bedient sie sich auch hier einer ein wenig neben der offiziellen Geschichtsschreibung herlaufenden Sichtweise.«
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Premiere: Dezember 2007
Konzept und Spiel: Satu Blanc
Text und Regie: Christine Ahlborn, www.mesarts.ch
Kostüm: Käthi Fingerlin-Fust, Gerlinde Baravalle
Fotografie und Grafik: Vinzenz Wyser

Die Tagebücher von Anna Maria Preiswerk-Iselin inspirierten uns zu diesem Stück (StaBS PA 511 304-03-04). Herzlichen Dank an Esther Baur, die uns ihre Transkription zur Verfügung stellte.

Der Ernst Göhner Stiftung danken wir für die finanzielle Unterstützung.

Sowie Dank an:
Ursula Gamsriegler, Sabine Währen, Matthias Zurbrügg